Frauenmode - Trends für Herbst/Winter 2007/2008

Die neuen Trends zeigen die „neue Ästhetik“ im Design, die vom Interieur bis zur Kultur Schlagzeilen macht. Sie gibt der Mode mit reduzierten Styles eine wohltuende Klarheit zurück.

Alles dreht sich um Volumen und um neue Weiten. Die neu entdeckte Bürgerlichkeit und Patriotismus- Anwandlungen hinterlassen ebenso ihre Spuren wie die jüngste Balenciaga- Retrospektive in Paris oder radikale, düstere Neuinszenierungen im Kulturbetrieb. Gegensätze sind und bleiben das Schwungrad der Mode. Die Retro-Klassiker ihre Stützpfeiler. Heute eine Jackie O. und morgen Paris Hilton, Grunge-Girl oder Guerilla-Göre. Why not? Mit Reminiszenzen an die Haute Couture der 1960er kommt die A-Linie zurück. Die 1980er bringen die O-Linie mit Ei- und Kugelformen zurück. Einfache Schnitte und reduzierte Farben sorgen für Ruhe. Noch immer wirken die Rebellenlooks aus der Rocker- und Punkerszene nach, die längst im Mainstream aufgegangen sind. Doch ebenso wie eine unverwüstliche „Anglomania“ und Rückgriffe auf imperialen Prunk liefern sie Ideen, um Klassik und Sportswear surreal aufzumischen

Foto: cpd / Anja Gockel

Foto: cpd / Deniz Yegin

Die vier Themen, die auf den Trends basieren, sind:

Clean Shape
Klassische Styles, Skulpturen ähnlich: einfach im Jil-Sander-Stil, aber auch mit der Couture-Allure eines Christóbal Balenciaga.

Dark Mood
Ein mystisches Szenario aus dunklen Farben und verführerischen Stoffen. Eine Unterwelt, in der Draculas Töchter auf üppig gestylte Glamour Girls

Legendary
Imperiale und aristokratische Ästhetik für Uniformen und Country-Styles. Casual vom Feinsten.

Metropolitan Styles
Eine lässige Freestyle-Mode, inspiriert von androgynen Mods-Teilen, einer urbanen Guerilla-Kluft und Neo-Grunge.


Clean Shape

Ruhe, Klarheit, Perfektion. „New Simplicity“ trägt diesen Trend, dessen sanfte Farben und einfache Formen höchste Ansprüche an Linienführung, Schnittdetails, Garne und Stoffe stellen. Abgeräumte Flächen und verdeckte Knopfleisten erinnern an die „Basic-Denke“ der frühen Neunziger. Hochwertige Wollstoffe und feinste Alpaka- und Kaschmirgarne stehen für Understatement pur. Schnörkellose Kleider im Tunika-Stil und schmale, schenkellange Blazermäntel gehen mit carréförmigen Ballerinas und Schuhen mit niedrigem Blockabsatz einher. Gerade Kostüme aus hüftlangem Spenzer, leicht oversized in der Optik, und knielangem Rock wirken jung und frisch, wenn sie zu Leggings oder zu blickdichten Strumpfhosen kombiniert werden.

Neue Blusen und Tuniken blitzen wieder unter taillenkurzen Jacken hervor und unterstreichen, dass die Grafik wieder den Look erobert. Auch aktuelle A- und X-Linien mit kurzen Längen und ausgestellten Säumen beleben die Couture der 1960er Jahre. Da dürfen grafische Schwarz-Weiß-Muster, hohe Stehkrägen und große Kontrastknöpfe nicht fehlen, die den Klassikern von Courrège, Cardin oder Cassini in nichts nachstehen. Skulpturale Formen in der OSilhouette und aufbauschende Glocken- und Tütenfalten, z.B. an kurzen Röcken aus konsistenten Stoffen, setzten über ihr Volumen neue Akzente. Androgyner wirken weiße Hemdblusen, die mit schmaler Krawatte, Gilets oder glatt gestrickten Cardigans einhergehen.

Shorts mit Bügelfalte und Aufschlägen revolutionieren den Anzug. Seine klassischen Stoffe und der perfekte Schnitt, der Schultern und Taille betont, holen die Londoner Schneiderschule in die Jetzt-Zeit - ironisch im Styling, nobel im Anspruch.

Foto: cpd / Bandolera

Foto: cpd / Biryukov

Dark Mood

Ein Schattenreich aus dunklen Farben mit Akzenten in Weiß, Violett und Blutrot tut sich auf.
Verlockend und mystisch zugleich wirken schwarze transparente Blusen mit Stehkragen und gebauschten Keulenärmel. Viktorianische Elemente wie Rüschenbesätze, Spitzendetails und die Empiretaille hinterlassen überall ihre Spuren.

Schwarze Kleider setzen auf Verführung pur und spielen mit Halbtransparenzen und Matt/Glanz-Effekten. Seidige Samte und Ausbrennerstoffe fließen am Körper entlang.

Schwingende schenkelkurze Hängerchen oder Tunika-Kleider wirken neu, wenn sie zu Leggings oder zur Röhre getragen werden. Brokat, Damast oder Atlasgewebe bringen Stand in moderne, O-förmige Kleider und Röcke.
Hochgeschlossene Zweite-Haut-Kleider dürfen dramatisch funkeln und mit Pailletten protzen, ähnlich den Bildern des Jugendstil-Malers Gustav Klimts.

Maskuline Akzente setzen dagegen der schulterbetonte 80er-Jahre-Smoking mit Satinbelegen und Gallonstreifen oder höfische Uniformjacken aus Brokat oder aufwendiger Goldstickerei auf Schwarz.

Frivoler und eine Spur exzentrischer wirkt der 80er-Jahre-Luxus, den High-Society-Püppchen ausleben. Pelze und Gold, Satins und fließende Seidenjerseys – nichts ist zu teuer. Die Schultern und Taille sind betont.
Die Röcke sind schmal und sexy. Unverzichtbar sind handbreite Gürtel, Schärpen und Motorradgürtel in Lack- und Krokoleder. Oversized Teile plus Leggings sind wieder up-to-date. Wer es ladylike bevorzugt, der greift zum Knautschlack-Mantel und dem raffiniert drapierten Nachmittagskleid.
Immer dabei:
die große Sonnenbrille mit Metallrahmen, die an Schlaf- oder Skibrillen erinnert.


 
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