Ich bin kein Fußall-Fan! Was kann man tun?

Ob Fernsehen & Co., Arbeitsplatz, Familie, Kneipe oder Kirche: Die WM 2006 ist allgegenwärtig. Doch es gibt noch fußballfreie Zonen – man muss sie nur zu finden wissen. Es gibt auch Menschen, die nicht Fußball begeistert sind, was können die in der Zeit der WM unternehmen? Es gibt noch fußballfreie Zonen – man muss sie nur zu finden wissen.

(djd) „Der Ball ist rund“, sprach Sepp Herberger. Stimmt. Und genau deswegen rollt er, und rollt, und rollt – und überrollt alles. Vor allem Deutschland. Im Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist einfach kein Entrinnen mehr: Fußball auf allen Kanälen, in allen Zeitungen, allen Schaufenstern. Selbst in Lebensmittelregalen lauern Fußball-“Tooorten“ und „Laola“-Drinks.

Kommunen, Gastronomie, Hotellerie und Verkehrsbetriebe sind sowieso von Kopf bis Fuß aufs große Ereignis eingestellt, und am Arbeitsplatz, daheim oder in der Stammkneipe dreht sich ebenfalls alles ums Thema Nummer eins. Dass die Politik bei so viel Volksbegeisterung gar nicht anders kann, als im Fußballfieber mitzuzucken, wen wundert’s.

Es gibt noch fußballfreie Zonen, man muss sie nur finden ... (Foto:djd)

Nirgends Platz für Fußballhasser?

Genau damit hat sich nämlich ein ultimatives Horrorszenario für genervte Fußballignoranten und -hasser aufgetan. Keine Chance, sich in die traditionelle Anti-Fußball-Zone Kultur zu retten! Dort macht sich das fatale Stück Leder nun geradezu unverschämt breit.


Was gibt´s Neues?

Was gibt’s beispielsweise Neues in der Buchhandlung? Tiefschürfende Literatur rund um den Ball. Und das ist erst der Anfang. Dank des WM-Regierungsprogramms steht Fußball – natürlich! –auch „im Mittelpunkt des ‚Gipfels der Weltliteraturen‘ in Berlin“. Die Theater-, Tanz- und Performance-Highlights der Saison tragen Titel wie „Football Project“ oder „RambaZamba“, die zeitgenössische Kunst präsentiert „Rundlederwelten“, und quer durch die deutsche Museumslandschaft sind Sonder- bzw. Begleitausstellungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Renner des Jahres.

Da überrascht es eigentlich kaum noch, dass man in der Kirche ebenfalls nicht mehr sicher ist: Beide Konfessionen öffnen die Tore weit für „Gott Fußball“ und punkten nicht nur mit diversen Veranstaltungen zum Thema. Die Evangelische Kirche bietet sogar Live-Übertragungen von WM-Spielen in Gemeinderäumen oder Kirchen. Was also tun und wohin, wenn man mit dem ganzen Rummel nichts anfangen kann? Bevor Sie als letzten Ausweg eine Flucht ins All erwägen: Es gibt bessere Alternativen – man muss sie nur zu finden wissen.

Gemeinsam gegen den Mainstream

Ein erster Schritt dabei könnte sein, Mit-Leidende zu suchen. Schon weil es einfach gut tut, wenn man merkt, dass man mit seiner „Anti-Haltung“ kein isolierter Außenseiter ist. Es gibt sie nämlich, die gar nicht so wenigen anderen, und auch Möglichkeiten, sie zu finden: Achten Sie einfach mal im Büro, im Supermarkt etc. darauf, wer beim Thema Fußball / WM eine ähnlich gelangweilte, verständnislose oder ablehnende Miene zeigt wie Sie selbst: Es könnte sich um seelenverwandte Fußballhasser handeln.

Das wäre doch eine gute Ausgangsbasis, um ins Gespräch zu kommen – und daraus entwickeln sich vielleicht sogar Pläne für gemeinsame Freizeit-Aktivitäten jenseits des WM-Mainstreams. Wem das zu unsicher ist: Im Internet finden sich unter den entsprechenden Suchbegriffen Portale mit anregenden Ideen.

So hält etwa das „Projekt P“ Veranstaltungs- und Freizeit-Tipps für junge Leute, die nicht auf Fußball stehen, bereit (siehe Link am Ende der Seite), während die Zeit-Redakteurinnen Sandrine Blanchard & Corinna Kühn unter http://zeus.zeit.de/text/archiv/2002/23/anpfiff.xml interaktiv zum „Alternativen Anpfiff“ auffordern.

Fußballfeindinnen mit einem Herz für Romantik dürfen sich ebenfalls freuen: Der CORA Verlag brachte mit dem Heft „90 Minuten für mich“ (http://www.cora.de/de/ presse/news_center/aktuell/news_0016.html?&lastUri=/de/presse/news_center/aktuell/index.html) im Mai eine spezielle Anti-WM-Ausgabe auf den Markt, die zeigt, wofür sich die magischen eineinhalb Stunden auch nutzen lassen ...

Kosmetik-Party statt WM

Frauen haben es sowieso besser. Während „mann“ während der Weltmeisterschaft vor lauter Tooor!-Schreien heiser wird, sich vor dem Fernseher rote Augen holt und obendrein Hüftgold anfuttert, wird „Sie“ immer schöner. Zum Beispiel mit einem individuell gestalteten Hautpflege-Tag. Der beginnt am besten in aller Ruhe mit einem leckeren, vitaminreichen Frühstück.

Danach folgt das Schönheitsprogramm, und mit ein wenig Aufwand lässt sich die normale Tagespflege dabei zu einem richtigen Fest umgestalten. Zum Beispiel mit Masken, die individuell für jeden Hauttyp zusammengestellt werden können. Übrigens, in Gesellschaft macht so ein Pflegetag noch viel mehr Spaß – also warum nicht gleich ein paar Freundinnen zum „Maskenfest“ einladen? Wer eher eine trockene, anspruchsvolle Haut hat, sollte den Inhalt einer Kapsel Vitamin E (Apotheke) in die Tagespflege – z.B. frei Feuchtigkeitscreme – untermischen. Die Maske sofort verbrauchen, nicht aufheben! Unreine Haut dagegen reagiert positiv auf die Kombination einer Vitamin-haltigen Lotion wie etwa frei soft CremeFluid und Heilerde (Apotheke oder Drogerie).

Als Alternative bietet sich eine Peeling-Maske aus Reinigungsmilch an, der man etwas grobes Meersalz beimischt: Die Milch mit einer Reinigungsbürste sanft aufschäumen und lauwarm abwaschen. Eine getönte Tagescreme zaubert anschließend zarte Frische ins Gesicht.

Flucht über die Landesgrenze

Auch wenn es zunächst nicht so scheint: Eigentlich ist das Timing der WM optimal für Fußball-Hasser. Schließlich fällt sie mitten in die schönste Urlaubszeit. Und erstaunlicherweise lassen sich viele Bundesbürger vom großen WM-Spektakel im eigenen Land offenbar gar nicht so sehr beeindrucken. Die sprichwörtliche Reiselust der Deutschen zumindest ist ungebrochen. Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reiseverbands, zog anlässlich der Internationalen Tourismusbörse 2006 eine positive Bilanz: „Der Juni ist einer der am besten gebuchten Monate dieses Jahres“, erklärte er und verwies darauf, dass auch die „WM-Aktionsangebote ... sehr gut angenommen“ worden seien (http://spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,404956,00.html). Eine nachahmenswerte Tendenz, die zur Flucht über die Landesgrenze geradezu ermutigt! Dort gibt es sie nämlich noch, die Anti-WM-Paradiese. Und das Beste: Es ist nicht einmal weit zu solch einem sicheren Hafen.

Im schönsten Garten Italiens

Auch in einer Naturidylle, die schon Österreichs berühmte Kaiserin „Sissi“ zu schätzen wusste, ist aller WM-Frust im Nu vergessen: Die prämierten Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran (www.trauttmansdorff.it) ziehen heute Scharen von Besuchern an. Kein Wunder, ihre Erschaffer verstanden es, Natur und Kunst zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen, das Genuss für alle Sinne verspricht. Die 80 terrassenförmig angelegten Gartenlandschaften und 11 Künstlerpavillons erstrecken sich über 90 Höhenmeter auf einer Fläche von 12 Hektar und fügen sich zu einem märchenhaften Bild zusammen, das seinen Höhepunkt auf der Aussichtsplattform findet.

Dort eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick auf die umliegende Gebirgswelt und die Stadt Meran.

Einzigartig sind die „Gartennächte“, in denen begeisterten Zuhörern Musik aus aller Welt präsentiert wird. Die nach Rosen und Lavendel duftenden Gärten werden kurzerhand zum Amphitheater, einer wahrhaft inspirierenden Kulisse. Der Seerosenteich samt Café und Restaurant rundet schließlich das Bild eines vollkommenen Ensembles an Genüssen ab, das zu Recht unter 64 nationalen Mitbewerbern zum schönsten Garten Italiens 2005 gekürt wurde. Täglich vom 1. April bis 15. November stehen die Gärten für die Besucher offen und garantieren Erholung pur.

Natürlich gibt es auch in der heimischen Region sicherlich noch Orte, die Sie schon immer einmal besuchen wollten. Jetzt ist hierfür die passenden Gelegenheit ...


... danach folgt das Schönheitsprogramm ... (Foto:djd)

Link für weitere Informationen
http://www.projekt-p.de/ aktuell/DTXR8G,0,Zehn_

 
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