Mundgeruch (k)ein Thema!

Was nützt ein gestyltes äußeres Erscheinungsbild, wenn man im Gespräch durch schlechten Atem wieder seine Attraktivität verliert? Für den erfolgreichen Flirt ist ein Frischegefühl im Mund nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch für den sozialen Kontakt wesentlich.

Etwa 25% der Erwachsenen in Europa leiden unter ständigem Mundgeruch, auch Halitosis genannt.

Die meisten Betroffenen glauben die Ursachen liegen im Magen-Darm-Trakt, doch geht Mundgeruch in bis zu 90% der Fälle vom Mundgeruch aus - und dabei wieder am häufigsten von der Zungenoberfläche.

Gesellschaftlich ist schlechter Atem ein Tabuthema

Typisch am Mundgeruch ist, dass man ihn an sich selbst nicht bemerkt. Ein normal funktionierender Geruchssinn ist nämlich für Gerüche, mit denen er ständig konfrontiert ist, unempfindlich. Sollten Sie etwa einmal alleine auf einer Party rumstehen oder man bietet Ihnen auffällig oft Kaugummis oder Pfefferminzbonbons an, können Sie sich selbst auf Mundgeruch testen.

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Dazu nehmen Sie ein Wattestäbchen und wischen das hintere Zungendrittel mehrfach ab.

Dabei müssen Sie Ihre Zunge mit der anderen Hand an der Spitze festhalten und leicht herausziehen. Nach 45 Sekunden können Sie dann an der Watte riechen und auf gelbliche Verfärbungen achten.

Eine bessere, aber ungenauere Methode ist, dass Sie Ihren Handrücken ablecken.

20 Sekunden die Trocknung abwarten und dann an der Stelle riechen. Beim spezialisierten Zahnarzt kann man natürlich Mundgeruch auch objektiv instrumentell messen lassen. Dazu verwendet man einen so genannten Halimeter, der wie ein Gaschromatograph funktioniert und die flüchtigen Schwefelverbindungen aus dem Atem misst.

Wie entsteht schlechter Atem?

Täglich wachsen im Mundraum rund 100 Milliarden Bakterien, vor allem in den Mikronischen auf der Zungenhinterseite, zwischen den Zähnen, in den Zahnfleischtaschen und in der hinteren Halspartie heran – und treiben dort ungestört ihr Unwesen.

Dabei zerlegen diese Bakterien Speisereste, Speichelanteile und Zelltrümmer und verwandeln sie in übel riechende Gase. Dauergespräche und stressbedingte Mundtrockenheit begünstigen zusätzlich die ungebremste Vermehrung dieser anaeroben (– unter Sauerstoffausschluss lebenden –) Bakterien.


Was kann man gegen Mundgeruch tun?

Gründliche Zahn- und Zungenpflege sowie regelmäßige Besuche beim Zahnarzt zur professionellen Zahnreinigung schaffen die Voraussetzung für frischen Atem. Bakterienbelag auf der Zungenoberfläche ist der Hauptverursacher für schlechten Atem.

Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Zähne zu putzen, sondern auch die Zunge gründlich zu reinigen.

Nicht ohne Grund gehört die Zungenreinigung in Fernost seit Menschengedenken zur täglichen Mundhygiene. Beim spezialisierten Zahnarzt gibt es entsprechende Zungenschaber zu kaufen.

Kommt es bei sauberem Gebiss und Zunge trotzdem noch zu Mundgeruch, fressen die Fäulnisbakterien abgestorbene Schleimhautzellen aus entzündeten Zahnfleischtaschen.

Spätestens dann sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt über eine Parodontosebehandlung sprechen.

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Das amerikanische Konzept

Ein amerikanisches Therapiekonzept setzt bei der Mundgeruchsbekämpfung auf Sauerstoff bildende Gelanwendung. Dabei bricht der Sauerstoff die flüchtigen Schwefelverbindungen auf und wandelte die Geruchsverursachenden Sulfide in geruchsneutrale Sulfate um und hemmt die weitere Vermehrung der Bakterien.

Die Kosten für diese Behandlung liegen in der Regel bei ca. 200 Euro. Im Verhältnis dazu haben im Jahr 2000 die Amerikaner 1,8 Billionen Dollar für Zahnpasta, 740 Millionen Dollar für Mundwasser und 625 Millionen Dollar für Atemfrische, wie Pfefferminzbonbons etc., ausgegeben.

Tipps für guten Atem

1. Täglich Zungenrücken abschaben.

2. Ein gutes Frühstück reinigt den Mund und startet die Speichelproduktion.

3. Schützen Sie sich vor Mundtrockenheit mit Kaugummis und viel Flüssigkeit.

4. Eine Mundspülung am Abend bremst die Bakterien.

5. Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt.

Dr. Hans-Albert Kilthau, Mannheim


 
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