„Abenteuer Raumfahrt Aufbruch ins Weltall"

„Abenteuer Raumfahrt. Aufbruch ins Weltall“ im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim.

Foto: Der deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter wird für seinen Aufenthalt in der Internationalen Raumstation ISS vorbereitet. Welche Arbeiten Astronauten im Weltraum ausführen, wie sie leben und wie sie sich vorbereiten – all dies kann der Besucher im Original sehen und nachvollziehen.

Bild: NASA/ESA

Geheimnis und Faszination ...

Schon beim Betreten der mit 2 500 Quadratmetern größten deutschen Sonderausstellung zum Thema Raumfahrt spürt der Besucher Geheimnis und Faszination, die der Ausflug ins All birgt.

Das Landesmuseum hat sich in ein Raumschiff verwandelt. Ein Sternenhimmel umgibt die Ausstellung. Der Besucher begibt sich als Passagiere in einen Weltraumbahnhof, eine elektronische Tafel kündigt die nächsten Starts an. Ein mit der Technischen Universität Darmstadt entwickeltes futuristisches Wohnmodul dreht sich langsam und lässt ahnen, wie künftig Menschen im Universum leben. Doch vor dem Start ins All stehen harte Arbeit und langes Training. Mehr als achthundert Astronauten, Kosmonauten und Taikonauten haben für den Flug lange trainiert, nur rund 250 von ihnen haben den Sprung ins All geschafft. Welche Fähigkeiten ein Raumfahrer haben muss, kann der Besucher im Ausstellungsbereich Astronautentraining erfahren. Übungsgeräte wie zum Beispiel das Neigungsbett zeigen Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper. Krafttraining alleine reicht jedoch nicht. Russisch wird gepaukt und Teamwork geprobt. Jeder Besucher kann sich testen und erfahren, wie es einem echten Astronauten ergeht. In einer nachgebauten Raumstation erlebt der Besucher, in welch beengter Umgebung der deutsche Astronaut Thomas Reiter in den kommenden Monaten leben und arbeiten wird. Persönliche Gegenstände der Raumfahrer machen die Station gemütlicher.


Foto: Die Arbeit außerhalb der Internationalen Raumstation ISS wird in Tauchbecken auf der Erde trainiert. Dabei kann der Astronaut schweben wie in der Schwerelosigkeit des Weltraums und die notwendigen Handgriffe üben. Das Astronautentraining stellt sehr vielseitige und ungewöhnliche Anforderungen. In der Mannheimer Ausstellung „Abenteuer Raumfahrt. Aufbruch ins Weltall“ kann man einige Trainingsmethoden kennen lernen und selbst ausprobieren.

Bild: ESA

Foto: Majorosi

Foto: Das originalgetreue Mondfahrzeug Lunochod war der erste Rover auf einem fremden Himmelskörper. Er landete am 17. November 1970 auf der Mondoberfläche und sandte monatelang wissenschaftliche Daten zur Erde. In der Mannheimer Ausstellung „Abenteuer Raumfahrt. Aufbruch ins Weltall“ wird das Originalfahrzeug gezeigt das als Zwillingsmodell auf der Erde verblieb und zu Testzwecken eingesetzt wurde.

Die Astronauten arbeiten hart ...

Wenige Fenster geben den atemberaubenden Blick frei auf die Erde oder hinaus in das endlose Schwarz des Universums. Die Astronauten arbeiten hart, denn eine Raumstation ist vor allem ein Forschungslabor. Der Besucher sieht und versteht, welche Experimente die Raumfahrer unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit durchführen. Am Ende des oft monatelangen Aufenthalts im All durchläuft der Raumfahrer den heikelsten Teil der Mission.

Hitzeschutzplatten schützen die Kapsel davor, beim Eintritt in die Erdatmosphäre zu verglühen. An der russischen Wostok und einer deutschen Experimentalkapsel lässt sich sehen und fühlen, welche Spuren die Hitze auf der Außenhaut hinterlässt.

Die bemannte Raumfahrt macht nur einen kleinen Teil des Aufbruchs ins Weltall aus. Deshalb sind unter den fast 400 Exponaten der Ausstellung im Landesmuseum auch spektakuläre Rover, Satelliten und Sonden ausgestellt. Der russische Lunochod ist im Original zu sehen. Er ist das erste Fahrzeug, das je auf einem Himmelskörper gelandet ist. Der Besucher kann selbst einen Marsrover steuern und dabei nachvollziehen, wie schwer es ist, ein Marsfahrzeug zu lenken. Denn aufgrund der großen Entfernung zwischen Erde und den Planeten erreichen die Signale das Fahrzeug erst erheblich später.

Das Testmodell der Sonde Huygens, die 2005 auf dem Saturnmond Titan landete, demonstriert die Spitzentechnologie, die heute bei der Mission zu fremden Planeten eingesetzt wird. Historische Raketenmotoren werden ebenso in Originalgröße zu sehen sein wie das Ionenaggregat der Sonde Smart 1, die derzeit um den Mond kreist.

Die Raumfahrt von heute hat sich still in unseren Alltag eingefügt. Ein Fernsehsatellit mit 30 Metern Spannweite steht für die Technologie, von der heute in vielen Haushalten der Fernsehempfang abhängt. Moderne Satelliten – manche groß wie Lastwagen – haben uns die neuesten Erkenntnisse über das Ozonloch und die Erderwärmung geliefert.

Eine ständig aktualisierte Wetterkarte zeigt in der Sonderausstellung das Wetter von morgen. Die hohe Genauigkeit der Satellitenkartographie demonstriert die 60 Quadratmeter große Weltraumkarte der Region Mannheim, auf der jeder Besucher sein Haus oder das Landesmuseum erkennen können.

Die Mannheimer Ausstellung belegt anschaulich, dass Raumfahrt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden ist, bei dem Unternehmen aus Baden-Württemberg ein gewichtiges Wort mitsprechen, denn viele Technologien stammen aus dem Land der Tüftler.

Dass Satelliten beispielsweise stabil am Himmel stehen und immer genau die gleiche Region der Erde im Blick haben, ist oft ausgeklügelter Feinmechanik aus dem Badischen zu verdanken. Raumfahrt ist Hightech – die Ausstellung zeigt jedoch, dass sich komplexe Sachverhalte einfach und spielerisch vermitteln lassen: Viele interaktive Stationen laden Besucher jeden Alters zum Mitmachen ein. Ein großes Rahmenprogramm mit Vorträgen, einer Kinderuniversität sowie Besuchen von Astronauten und Wissenschaftlern aus aller Welt vertieft Themen, die in der Ausstellung auf einmalige Weise illustriert werden.

Schon von weitem weist ein Modell der Europäischen Ariane-Rakete den Weg in die Große Sonderausstellung des Landesmuseums in Mannheim. Das Abenteuer Raumfahrt geht weiter.

Die Große Sonderausstellung „Abenteuer Raumfahrt. Aufbruch ins Weltall“ läuft vom 28.9.2006 bis 9.4.2007.


Link für weitere Informationen
http://www.raumfahrt-ausstellung.de

 
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