Was ist Akupunktur ?

Die Reizung von Akupunkturpunkten ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden.

Akupunkturpunkte liegen auf der Körperoberfläche an genau festgelegten Punkten.

Diese Akupunkturpunkte liegen alle auf Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach altchinesischer Auffassung die sogenannte Lebensenergie mit ihren Anteilen YIN und YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole, wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken. Sticht man Nadeln in sie ein, so bezeichnet man dies als Akupunktur, außerdem kann man sie auch durch Wärme (Moxibustion), Ultraschall, Laserstrahlen, oder auch durch Druck mit dem Finger oder mit einem Stift (Akupressur) reizen.

Betrachtet man auf einer Akupunkturtafel die über den Körper verlaufenden Meridianbahnen, wird verständlich, daß auch z.B. fern vom Ort eines Schmerzgeschehens gelegene Akupunkturpunkte in der Behandlung eine Rolle spielen können. Denn häufig muß der Arzt energetisch den gesamten Meridian als Funktionskreis stabilisieren (- und nicht nur eine kleine lokale Stelle), um wirkungsvoll eine Krankheit zu bekämpfen.

Das Einstechen der dünnen Akupunkturnadeln verursacht einen kaum spürbaren Schmerz.


Foto: Jeschenko
Was ist Ohrakupunktur?

Der französische Arzt Dr. Paul Nogier entdeckte und entwickelte vor etwa 50 Jahren die Ohrakupunktur. Die Ohroberfläche bildet eine Reflexzone, auf der alle Organe des Körpers abgebildet sind (Ohrreflexzonen nach Nogier und Bahr, siehe Abbildung hier).

Die Untersuchung der Ohrreflexzonen erlaubt eine genaue Aussage darüber, wo Schmerzen bestehen oder welche Organe des Körpers bei unklaren Beschwerden betroffen sind. Außerdem kann man weitere Störungen im Körper ausfindig machen, die einen Heilungsprozeß verzögern oder sogar ganz verhindern können. Dies sind die sogenannten Störherde, die auf den ersten Blick mit dem eigentlichen Krankheitsgeschehen nichts zu tun haben und von denen der Patient oftmals nichts merkt. Diese Herde können jedoch so negativ auf den Körper wirken, daß er eher bereit ist zu erkranken. Auch eine schon bestehende Krankheit wird daran "gehindert", auf die üblichen Therapien zu reagieren. Dem Körper gelingt es nicht, die Krankheit zu überwinden.

Solche Herde können zum Beispiel sein: Tote oder eitrige Zähne, chronisch entzündete Kieferhöhlen, entzündete Mandeln und alle sonstigen Entzündungen. Außerdem kann jede Narbe zum Störherd werden. Jede Narbe kann - muß aber nicht - stören. Durch die Untersuchung der Ohrreflexzonen ist es dem Arzt möglich, genau festzustellen, ob und welche Narbe zum Störherd geworden ist. Er kann auch erkennen, ob vielleicht irgendwo im Körper eine Entzündung oder eine Giftbelastung vorliegt (z.B. Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen). Ohne die Mitbehandlung eines vorhandenen Störherdes ist auf Dauer eine erfolgreiche Heilung nicht möglich.

Ohrakupunktur hilft, Ursachen für Beschwerden zu erkennen.


Die Untersuchung erfolgt durch Messung von Spannungsdifferenzen an der Ohroberfläche.

Dabei werden die einzelnen Punkte der Organe auf elektrische Veränderungen geprüft. Die Ohrmuschel ist sozusagen ein körpereigenes Diagnosezentrum, weil die Korrespondenzpunkte von Körperteilen und Organen am Ohr nur dann nachweisbar werden, wenn an der fraglichen Stelle eine Störung vorliegt. Ist also auf der Ohrmuschel z.B. der Leberpunkt elektrisch verändert, dann bedeutet dies eine Störung im Bereich der Leber.

Ohrakupunktur ist wegen der kurzen Reflexwege besonders wirksam.

Die Behandlung geschieht durch Stechen von Nadeln in die notwendigen Punkte am Ohr, gegebenenfalls zusätzlich am Körper. Kleine Kinder werden üblicherweise nicht gestochen, sondern mit dem Lasergerät an den betroffenen Ohrpunkten bestrahlt. Alle Reize oder Signale, die durch Ohr-Akupunktur ausgelöst werden, gelangen über das Zwischenhirn zu den zugehörigen Körperteilen, die diese Kommandos, eben weil sie vom Gehirn kommen, strikt befolgen. Die Ohr-Akupunktur bedient sich also stets der Steuerzentrale des Menschen, des Gehirns. Aufgrund der kurzen Reflexwege zwischen der Ohrmuschel und den Schmerzzentren des Gehirns ist die Ohrakupunktur nach Ansicht chinesischer, russischer und deutscher Forscher besonders wirksam bei Schmerzzuständen.

Foto: Jeschenko

Welche Krankheiten sind mit Akupunktur heilbar ?

Wichtig für Sie: Akupunktur ist für viele Leiden des täglichen Lebens geeignet - vor allem bei Schmerzproblemen. Behandelt werden können durch Ohr- bzw. durch Klassische Chinesische Akupunktur vor allem Erkrankungen, die auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei zerstörten Strukturen, z.B. starker Arthrose, kann die Akupunktur nur noch eine Linderung bewirken. So wenig die Akupunktur Gallen-oder Nierensteine auflösen kann, so wenig vermag sie Knochenbrüche zu heilen. Nach einer Operation kann sie jedoch die Schmerzen nehmen.

Notfallmäßig kann akupunktiert werden bei Herzschmerzen, Gallenkoliken, Nierenkoliken, Zahnschmerzen, Asthmaanfällen - aber nur zusätzlich zur üblichen schulmedizinischen Behandlung.

Erfolgsaussichten?

Eine spezielle AkupunkturUntersuchung beim Arzt ist notwendig.

Der Arzt kann in der Regel nicht nach einer telefonischen oder schriftlichen Voranfrage die Erfolgsaussichten beurteilen, sondern er muss erst eine genaue spezielle Untersuchung (Diagnostik mit Hilfe von Methoden der Akupunktur) durchführen.

Manche Kranke empfinden nach der Akupunktur sofort Erleichterung, andere brauchen Tage dazu. Üblicherweise benötigt man etwa vier oder fünf Behandlungen, im Abstand von etwa einer Woche, bevor eine Besserung verspürt wird. Es gibt Patienten, die bemerken so etwas wie eine schwebende Leichtigkeit nach einer Behandlung, und fast alle fühlen sich danach sehr entspannt.

Sowohl die Ohr- als auch die Körperakupunktur sind sehr wirkungsvolle Behandlungsformen, die, wenn sie von geschulten Ärzten durchgeführt werden, keine Risiken und Nebenwirkungen haben. Die Akupunktur sollte ausschließlich in Verbindung mit einer klinischen Diagnostik, wie sie nur der Arzt vornehmen kann, erfolgen.

Dauernadeln

Die Dauernadeln sind sterile Einmalnadeln. Sie werden nach individueller Prüfung durch den Arzt in einige Punkte der Ohrmuschel eingestochen. Vor dem Stechen der Nadeln werden die Ohrmuscheln, auf denen sich Punkte für den ganzen Körper befinden, untersucht. Die kleinen Nadeln, die in das Ohr eingestochen wurden, müssen stimuliert werden, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten. Diese Stimulation wird mit dem kleinen Dauermagneten durchgeführt, der sich am Ende des Plastikstäbchens befindet.

Der kleine Dipol-Magnet ist schwarz eingefärbt. Die beste Wirkung erzielt man, indem man den Magneten dicht über die Nadel hält oder sie leicht berührt und die Plastikhalterung mit dem Magneten zwischen zwei Fingern rasch hin und her dreht. Dabei wird nach dem Generator-Prinzip - wie z.B. auch beim Fahrrad-Dynamo - ein sehr schwacher elektrischer Strom erzeugt, der die Wirkung der Nadel verstärkt.

Üblicherweise wird der Arzt einen kleinen Schutzaufkleber auf die Nadel und damit über die Einstichstelle kleben. Einen neuen Verbandsstreifen (auf Rolle) können Sie als Ersatz für einen abgelösten oder verschmutzten Aufkleber in Ihrer Apotheke kaufen.

Die Wirkung des Magneten geht durch das Schutzpflaster hindurch. Bei der Verwendung des magnetischen Nadelstimulators bleibt daher dieses auf der Nadel.

Je schneller man das Stäbchen dreht, umso wirksamer ist die Stimulation.

Diese Stimulation soll für die Dauer von 15 - 20 sec. pro Nadel mehrere Male (3-5 mal) am Tag wiederholt werden und außerdem jedes Mal, wenn die Beschwerden auftreten, wogegen Sie die Dauernadeln erhalten haben (z.B. Schmerzen, Rauchverlangen).

Da die Nadeln nur etwa 1 mm über die Hautoberfläche herausragen, fallen sie nicht auf.

Vermeiden Sie, sich an den Stellen die Ohren zu waschen, wo die Nadeln stecken und verwenden Sie in der Umgebung der Nadeln vorübergehend zur Säuberung Kölnisch Wasser oder Rasierwasser. Die Nadel darf keine Schmerzen verursachen. Um die Nadel herum darf keine Rötung der Haut als Entzündungszeichen auftreten. Falls doch, muss die Nadel mit einer Pinzette (z.B. Enthaarungspinzette o.ä.) entfernt werden. Die Stelle wird dann anschließend mit etwas Alkohol oder Wundbenzin gereinigt. In unklaren Fällen lassen Sie die Stelle von Ihrem Arzt kontrollieren.

Sie behalten die Dauernadeln etwa eine Woche im Ohr. Falls die Nadeln nicht von der Haut abgestoßen werden und sich die Umgebung der Nadel nicht entzündet (rötet), können Sie die Nadeln auch noch länger stecken lassen, wenn Sie täglich die Einstichstelle kontrollieren.

Sie können die Nadeln mit einer Pinzette selbst leicht entfernen, üblicherweise muss also der Patient deswegen nicht die Arztpraxis aufsuchen.

Eine regelmäßige Stimulation mit dem Magnet-Stäbchen vermeidet fast immer eine vorzeitige Abstoßung der Nadel.

Falls die Nadel nicht von Ihnen mit einer Pinzette entfernt wird, erfolgt nach einer gewissen Zeit ganz von selbst die natürliche Abstoßungsreaktion der Haut und die Nadel fällt ab.

Quelle:

Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V., der Europäischen Akademie für Akupunktur e.V. und der Europäischen Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

Akupunktur wird auch von Ärzten im Rhein-Neckar-Raum durchgeführt.


Link für weitere Informationen
http://www.akupunktur-information.de

 
« August 2007 »
So Mo Di Mi Do Fr Sa
      1 2 3 4
5 6 7 8 9 10 11
12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 31  
 
 


startseite

top