Im Freien genießen: Dolce Vita!

Sobald die ersten warmen Tage die Sommerzeit einläuten, fällt der Startschuss für die Biergartensaison. Jetzt ist Zeit für "Dolce Vita"! Denn längst hat sich in ganz Deutschland der Biergarten als selbstverständlicher Teil der Sommerkultur etabliert. Hier begegnen sich Jung und Alt, Groß und Klein, Familien genauso wie Geschäftsfreunde und Spaziergänger.

Jeder ist willkommen und kann die Gemütlichkeit und das tolerante Miteinander der Gäste in der Biergarten-Atmosphäre genießen. Alt und Jung zieht es in die gemütlichen Außenlokale, um bei einem frisch gezapften Bier und anderen Gaumenfreuden die Sonne zu genießen.

Im Biergarten wird gelacht, angestoßen, getrunken und - geflirtet! Foto: djd/InBev Deutschland Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH

Das Bier als Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung. Foto: djd

Das Reinheitsgebot für Bier ist 490 Jahre alt

Am Georgitag 1516, dem 23. April, verfügte der bayerische Herzog Wilhelm IV. auf dem bayerischen Landstädtetag in Ingolstadt für alle bayerischen Brauer das Reinheitsgebot. Der Qualitätsstandard wurde in ähnlicher Form nach und nach in anderen Teilen Deutschlands übernommen und garantiert bis heute die einzigartige Qualität deutschen Bieres.


Geschichtlicher Hintergrund des Reinheitsgebotes

Das Reinheitsgebot ist die älteste heute noch gültige lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt. Damit wollte man die Qualität des Bieres, ein Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung, weiter verbessern. Ähnliche Vorschriften lassen sich übrigens außerhalb Deutschlands bis weit in das vorchristliche Altertum zurückverfolgen.

Die Deutschen lieben Bier. Foto: djd

Der erste urkundlich belegte Hinweis

Auf deutschem Boden wiederum gibt es den ersten urkundlich belegten Hinweis bereits aus der Zeit des Kaisers Barbarossa. Dieser gab im Jahr 1156 der Stadt Augsburg eine neue Rechtsverordnung, die berühmte "Justitia Civitatis Augustensis". Und schon darin ist vom Bier die Rede: "Wenn ein Bierschenker schlechtes Bier macht oder ungerechtes Maß gibt, soll er gestraft werden ..." Die Strafe war übrigens schwer und betrug 5 Gulden, beim dritten Verstoß wurde dem brauenden Wirt die Lizenz entzogen.

In der mittelalterlichen Runneburg im thüringischen Weißensee ist 1998 ein bisher unbekanntes Dokument zum Thema Reinheitsgebot entdeckt worden. Die Wirtshausverordnung "Statuta thaberna" von 1434 legt in Artikel 12 fest, dass Bier nur aus Hopfen, Malz und Wasser gebraut werden darf. Darüber hinaus führt sie Strafmaßnahmen für Verstöße gegen die Brauregeln auf. Denn die Reinheits-Verordnungen wurden kontrolliert: Bierbeschauer besuchten regelmäßig die Brauer, prüften und probierten das Bier.

Kleine Geschichte des Bieres

Das erste Bier entstand womöglich durch ein Versehen aus gegorenem Brot. Schon von den Sumerern, vor rund 6.000 Jahren, ist ein Brauverfahren mit gebackenen Fladen aus Emmer-Korn überliefert. Vielleicht ist die Frühform des Bieres aber sogar noch älter als die Kunst des Brotbackens. Denn auch in einem Brei aus zerkleinertem und eingeweichtem Getreide könnte die alkoholische Gärung spontan in Gang gekommen sein. Außer Hefe braucht es nämlich nur zwei Zutaten für Bier: Getreide und Wasser, damit die Getreidekörner ankeimen und zu Malz werden können. Der Hopfen ist eigentlich eine Luxusgabe. Sein Aroma und seine Bitterstoffe sind für den Biergeschmack notwendig. Zudem hat er eine konservierende Wirkung auf das Produkt und eine beruhigende auf den Konsumenten.

Der Siegelszug des Bieres

In Deutschland begann der unaufhaltsame Siegeszug des untergärigen Bieres am Ende des 19. Jahrhunderts. Seine längere Haltbarkeit verschaffte ihm den Namen "Lager", in der hellen, leichten Münchner Version schlicht "Helles" genannt. Biersorten wie Export und Pils sind auch nur Varianten. Eine besondere "Pilsner Brauart" gibt es so gesehen nicht. Am Brauvorgang selbst hat sich seit Jahrhunderten nichts Wesentliches mehr verändert. Statt in offenen Bottichen wie früher läuft die Gärung heute aber meist bei Überdruck in geschlossenen Tanks ab, die in Großbrauereien mehr als 100.000 Liter umfassen können.

Bierabsatz rückläufig

In den letzten zehn Jahren ist der Bierkonsum in Deutschland um elf Prozent gesunken, er lag 2004 nur noch bei 115,8 Litern pro Kopf. Bis 2009 rechnen die Brauer mit einem weiteren Absatzminus von rund fünf Prozent. Der größte Absatzrückgang wird für das Pils befürchtet. Zuwächse werden lediglich bei Biermixgetränken wie Radler oder beim Weizenbier und anderen saisonalen Bieren erwartet. Der Absatz über die Discounter wird zunehmen, während die Gastronomie weiter Marktanteile verlieren wird. Nachdem sich Ende der neunziger Jahre nur einzelne Brauereien zusammengeschlossen haben, beschleunigte sich der Konzentrationsprozess mit dem Einstieg von InBev bei Beck's und von Heineken bei Paulaner/Kulmbacher. Die Fusionswelle erreichte 2004 mit dem Einstieg von Carlsberg bei Holsten und der Übernahme von Brau & Brunnen durch Radeberger (Oetker-Gruppe) einen Höhepunkt.

Billigbiere auf dem Vormarsch

Billigbiere sind in Deutschland auf dem Vormarsch. So musste Deutschlands größte Privatbrauerei Krombacher 2004 den gewohnten Titel als meistgetrunkene deutsche Biermarke an die bayerische Billigmarke Oettinger abgeben. Oettinger legte 2004 um sage und schreibe 23 Prozent auf 6,4 Millionen Hektoliter zu, die Marke Krombacher kam auf 5,5 Millionen Hektoliter. Nach einer Prognose der Unternehmensberatung Ernst & Young werden die so genannten Premiummarken wie Krombacher, Bitburger, Warsteiner oder Veltins auf mittlere Sicht ihre Stellung auf dem deutschen Markt zwar behaupten können. Kräftig zulegen wird aber wohl die Billigkonkurrenz. Von derzeit 18 Prozent wird sich ihr Marktanteil bis 2015 auf bis zu 40 Prozent steigern! Ausgerechnet das deutsche Reinheitsgebot spielt dabei den Billiganbietern in die Hände. Denn in Deutschland gibt es - dank dieser Verordnung - kein wirklich schlechtes Bier!

Mit Mixgetränken den Durchblick behalten

Not macht erfinderisch. Als im heißen Sommer 1922 die Biervorräte in der Wirtschaft eines gewissen Franz Xaver Kugler zu Ende gingen, streckte er den Gerstensaft kurzerhand mit Limonade. Da zu diesem Zeitpunkt größere Gruppen von Radfahrern bei ihm einkehrten, gab er der Mischung den Namen "Radler". Nicht nur bei Drahteselpiloten ist das erfrischende Getränk seitdem auch unter dem Namen Alsterwasser beliebt. Kugler war der Ausgangspunkt eines Trends, Bier mit allen möglichen Säften und Limonaden zu mischen. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Seit 1. Januar 1993 dürfen die Brauereien nach einer Gesetzesänderung solche Mischungen fertig anbieten. Von der Warsteiner Brauerei (www.warsteiner.de) gibt es z.B. nach Premium Lemon und Premium Cola nun auch Warsteiner Premium Orange. 60 Prozent Pilsener und 40 Prozent Orangenerfrischungsgetränk machen es zum spritzigen und nicht zu süßen Begleiter durch den Sommer. Überhaupt sind Biermischgetränke mit einem Alkoholgehalt von im Schnitt 2,6 Volumenprozent der ultimative Sommer-Drink.

Der Bier-Spaß kommt nach dem Sommer ins Wohnzimmer

Trautes Heim statt Kneipe und Disco: Auf Konjunkturflaute und Teuro-Schock reagierten die Bundesbürger ganz pragmatisch und machten aus der "Not" eine Tugend: Das Erlebnis, das man vorher teuer - und oft vergeblich - in der "Erlebnis"-Gastronomie gesucht hatte, wurde einfach in die eigenen vier Wände zurückgeholt. Dazu gehört dann auch ein frisch aus dem Fass gezapftes Bier. Doch schon gehen die Probleme los: Wie kühle ich den Behälter optimal und wer macht die Küche sauber, wenn beim Anstechen - im wahrsten Sinne des Wortes - einiges danebengegangen ist? Von Philips und dem weltgrößten Bierkonzern InBev wurde deshalb das neue System Perfect Draft (www.perfectdraft.de) entwickelt. Das integrierte und patentierte Kühlsystem sorgt für besten Geschmack, bis zu 28 Tage nach dem Anstechen des 6-Liter-Mehrwegfasses. Seit September 2005 kann man mit PerfectDraft Beck's Pils, Beck's Gold, Diebels Pils und Diebels Alt zapfen sowie Hasseröder und Dinkelacker. Weitere Marken werden folgen.

Deutsches Bier bekömmlich, lecker und gesund

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