Reiseapotheke – aber richtig!

Eine Packung Aspirin, ein paar Pflaster und das war's dann? Das ist zu wenig, um wirklich gut versorgt in den Urlaub zu fahren. Wer auf Reisen geht, sollte unbedingt an eine gut ausgestattete Reiseapotheke denken! Das gilt besonders für jene Reiselustigen, die bereits zu Hause regelmäßig Medikamente einnehmen müssen. Ein ausreichender Gesamtvorrat dieser Tag-für-Tag-Arzneien gehört ins Handgepäck; eine kleine Reserve lässt sich auch im Fluggepäck unterbringen. Die Apotheken im Rhein-Neckar-Raum helfen Ihnen gerne bei der Beratung für Ihre Reiseapotheke ...

Dabei sollte man auch an den Zoll denken und sich mit dem Hausarzt absprechen – ein mehrsprachiges Attest ist bei bestimmten Medikamenten Voraussetzung für die problemlose Mitnahme. Hilfreich ist auch eine Erklärung, warum größere Mengen eines bestimmten Medikaments mitgenommen werden müssen und dass diese Vorräte für den Eigenbedarf vorgesehen sind. Wer regelmäßig Medikamente benötigt, ist außerdem gut beraten, die Beipackzettel dieser Arzneien mit auf die Reise nehmen. So weiß im Fall des Falles auch der behandelnde Arzt im Ausland über das Präparat und seine Wechselwirkungen Bescheid. Wer seine Medikamente zu einer bestimmten Tageszeit einnehmen muss, sollte an die Zeitverschiebung denken, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

Wer auf Reisen geht, sollte unbedingt ... (Foto djd)

Die Reiseapotheke gehört ins Handgepäck" (Foto:djd)

Die Reiseapotheke gehört ins Handgepäck!

Und nicht vergessen: Die Reiseapotheke gehört zusammen mit allen wichtigen Unterlagen ins Handgepäck! Die Zahnbürste im verloren gegangenen Koffer lässt sich zur Not ersetzen. Bei speziellen Medikamenten ist das in fernen Ländern meist nicht so leicht! Ebenfalls ins Handgepäck gehören der Auslandskrankenschein oder die Unterlagen zur Reisekrankenversicherung. Noch ein Tipp: Am besten ergänzt man die Reiseapotheke mit Fotokopien des Reise- und Impfpasses. Hilfreich im Fall des Falles sind außerdem Notizen über Blutgruppe, Erkrankungen, Unverträglichkeiten und – ganz wichtig! – Anschrift und Telefonnummer des Hausarztes.

Das sollte man außerdem beachten!

Am sichersten fährt man, wenn man bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke auf Medikamente setzt, die man bereits kennt. So sollte man zum Beispiel keine Experimente mit einem Schmerzmittel machen, das man noch nie eingenommen hat und unter Umständen nicht gut verträgt. Wenn man weiß, dass man auf Reisen zu bestimmten gesundheitlichen Problemen neigt, dann sollte man vorsorglich entsprechende Medikamente mitnehmen.


Auf das Angebot im Reiseland kann man sich nicht verlassen! Vor allem in Entwicklungsländern werden mitunter Arzneien verkauft, die hierzulande bereits aus dem Verkehr gezogen wurden oder deren Haltbarkeit vielleicht schon abgelaufen ist.

Auch die Medikamente, die man selbst in seine Reiseapotheke packt, sollte man auf „Mindesthaltbarkeit“ prüfen. Denn veraltete Arzneimittel mitzunehmen, ist nicht nur sinnlos, sondern kann auch gefährlich sein, warnt die „Verbraucher-Initiative“ in Berlin.

Mit Heuschnupfen auf Reisen

Wer unter Heuschnupfen leidet, für den sind die entsprechenden Medikamente in der Reiseapotheke besonders wichtig. Auch an die Pflege der strapazierten Nase sollte man denken und dexpanthenolhaltige Salben, wie etwa Bepanthen Augen- und Nasensalbe, einpacken. Wer auch Augenreizungen mit dem sanften Mittel behandeln will, sollte darauf achten, hierfür unbedingt eine zweite Tube mitzunehmen.

Von Bepanthen gibt es auch eine aseptische Wundcreme. Die sollte im mobilen Wund-gepäck keinesfalls fehlen. Wer sich unsicher ist, ob das eigene 1.-Hilfe-Set richtig und vollständig ausgerüstet ist, kann es übrigens noch bis Anfang Mai 2006 in 5.000 teil-nehmenden deutschen Apotheken kostenlos prüfen lassen. Die Aktion ist eine Initiative von Bepanthen und den Apotheken in Deutschland.

Das brauchen Kinder besonders oft

Kinder holen sich auf Reisen besonders leicht einen Husten oder Schnupfen. Doch aus einem banalen Atemwegsinfekt, entzündeten Rachenmandeln oder einer chronischen Infektion der oberen Luftwege entsteht nicht selten eine Mittelohrentzündung (Otitis media), die am Urlaubsort unbedingt ein Arzt abklären sollte. Für alle Fälle sollte man aber etwas für die Schmerzlinderung mitnehmen wie etwa „Dolormin für Kinder“. Den fruchtig-beerig schmeckenden Saft gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Er wirkt schneller als Zäpfchen, ist gut verträglich, nebenwirkungsarm und kann kaum überdosiert werden.

... wichtig ist die Mindesthaltbarkeit ... (Foto: djd)

... dazu gehört auch ein Mittel gegen Blähungen ... (Foto:djd)

Nicht zu viel einpacken!

Eine Reiseapotheke ist wichtig, übertreiben sollte man es bei der Zahl der mitgeführten Medikamente aber nicht. Denn so manche „Helfer“ kann man sich problemlos direkt am Urlaubsort besorgen. Bei einem leichten Sonnenbrand hilft Jogurt, dessen Inhaltsstoffe beruhigen und das Hitzegefühl nehmen. Man trägt ihn direkt aus dem Kühlschrank großzügig auf die betroffenen Hautstellen auf. Ist die Masse warm, duscht man mit kaltem Wasser ab. Auch einige Scheiben Salatgurke, auf die Rötungen gelegt, nehmen die Hitze und beruhigen die Haut. Danach sollte man eine kühlende Feuchtigkeits-Creme verwenden. Besonders angenehm und wohltuend ist es, wenn die Creme gekühlt aufgetragen wird. Sobald sich stärkere Schmerzen einstellen oder die Haut stark gerötet ist, sollte man allerdings einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere für Sonnenbrände bei Kindern!

Weitere Produkte

Medikamente gegen Durchfall gehören in die Reiseapotheke. Auch ein entschäumendes Mittel gegen Blähungen und Völlegefühl wie etwa das rezeptfreie Lefax sollte nicht fehlen. Trotzdem kann man sich bei leichten Formen fürs Erste ebenfalls mit lokal erhältlichen „Helfern“ begnügen. Reisedurchfall ist meist (aber nicht immer!) harmlos und nach durchschnittlich zwölf Stunden ausgestanden. Wer sich etwas „einfängt“, sollte vor allem viel trinken. Die Gesundheitsorganisation WHO empfiehlt in diesen Fällen folgendes Rezept: Auf einen Liter Wasser (abgekocht oder Mineralwasser aus original-verschlossener Flasche) oder einen Liter dünnen schwarzen Tee einen halben Teelöffel Kochsalz und zwei gehäufte Esslöffel Zucker zugeben.

Vorsicht bei der Pille!

Verhütung ist gerade in der unbeschwerten Urlaubszeit ein wichtiges Thema. Wer mit der Pille verhütet, sollte bei der Einnahme die Zeitverschiebung bedenken. Vorsicht ist auch bei Reisedurchfall geboten, denn dadurch kann die Wirkung der Pille unter Umständen beeinträchtigt werden. Eine sichere Verhütungsalternative gerade für die Urlaubszeit ist der neue Vaginalring. Der Ring wird von der Frau selbst in die Scheide eingeführt. Das ist so einfach wie bei einem Tampon. Er ist nicht zu spüren und gibt kontinuierlich eine sehr niedrige Dosis an Hormonen ab, die den Eisprung und damit eine Schwangerschaft verhindern. Er ist so sicher wie die Pille und vergessen kann man ihn auch im Aktivurlaub nicht. Das Beste: Mit dem Ring lässt sich der Zeitpunkt der Periode problemlos auch mal verschieben. Gerade in den schönsten Wochen des Jahres eine praktische Sache. Mehr Informationen darüber gibt es zum Beispiel online unter www.fit-in-verhuetung.de.

Lästige Sache – Scheideninfektionen

Empfindliche Frauen reagieren auf Reisestress mit einer Scheideninfektion oder infizieren sich im Swimmingpool. Sie sollten an ein Medikament denken, das bei Juckreiz, Brennen und unangenehm riechendem Ausfluss hilft. In der Apotheke gibt es dafür Tabletten und Zäpfchen (z.B. Vagiflor), die lebensfähige Milchsäurebakterien enthalten, bequem einzuführen sind und das biologische Gleichgewicht wiederherstellen. (djd)

Das gehört in jede Reiseapotheke:

A. Für alle Fälle:

O Fieberthermometer

O kleine Schere

O kleine Pinzette

O elastische Binde

O Dreieckstuch

O Kompressen

O Pflaster und Wundklebestreifen

O Sonnenschutzmittel

O Insektenschutzmittel

O Monatsschutz für Frauen

O Ohropax

O Verhütungsmittel

B. Für spezielle Erkrankungen:

O Medikamente gegen Durchfall (keine Kohlepräparate)

O Breitbandantibiotikum (nach Absprache mit dem Arzt)

O orale Rehydrierungslösung (gibt es als fertiges Granulat in der Apotheke)

O Ohrentropfen

O Augentropfen

O Mittel gegen Fieber und Schmerzen

O Mittel gegen Erbrechen

O antiallergische Tabletten und Salben

O Nasentropfen

O Hustenmittel

O Wund- und Heilsalbe

O Mittel zur Behandlung von Insektenstichen

O Mittel zur Behandlung von Prellungen und Verstauchungen

O Mittel gegen Vaginalinfektionen


 
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