Vitamine
Gemischtes Doppel für Herz und Hirn: Folsäure und Vitamin B12!
von 25 Studien mit insgesamt 2.596 Teilnehmern heraus (1). Erhöhte Blutkonzentrationen der Substanz Homocystein stellen einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Demenz dar. Durch Einnahme von 0,8 Milligramm Folsäure täglich konnte der Homocystein-Spiegel durchschnittlich um 23 Prozent abgesenkt werden. Bei einer Erhöhung der Dosierung auf 2,0 oder 5,0 Milligramm täglich war keine signifikante Steigerung des Effekts mehr nachzuweisen. Die Wirkung war umso ausgeprägter, je höher die Homocystein-Spiegel zu Beginn der Studie waren, und Frauen profitierten stärker von den Folsäure-Gaben als Männer. Die gleichzeitige Einnahme von täglich 0,4 Milligramm Vitamin B12 bewirkte eine zusätzliche Senkung des Homocysteins um sieben Prozent. Folsäure spaltet in Zusammenarbeit mit Vitamin B12 das gefährliche Homocystein auf und macht es somit unschädlich. Die Senkung des Homocystein-Spiegels um ein Viertel vermindert das Risiko einer ischämischen Herzkrankheit um 11 bis 16 Prozent, das Risiko eines Schlaganfalls um 19 bis 22 Prozent (2, 3). Empfohlen wird daher allen gefährdeten Personen, das wasserlösliche Vitamin täglich in Tablettenform einzunehmen. Die Kombination mit Vitamin B12 stellt darüber hinaus eine weitere sinnvolle Maßnahme dar. Folsäure ist in unserer üblichen Nahrung meist nur unzureichend enthalten, da sie sehr empfindlich ist und vor allem beim Erhitzen leicht zerstört wird, so Raschke weiter. Gute Quellen stellen grüne Blattsalate und -gemüse, Bierhefe, Leber, Weizenkeime, Sojabohnen, Fenchel und Vollkorngetreide dar. Die zusätzliche Einnahme von Folsäure ist nicht nur für Herz und Hirn wichtig. Gynäkologen empfehlen allen Frauen mit Kinderwunsch die Einnahme von Folsäurekombinationspräparaten, da eine Unterversorgung beim Ungeborenen Neuralrohrdefekte auslösen kann.
(1) Homocysteine Lowering Trialists’ Collaboration: Dose-dependent effects of folic acid on blood concentrations of homocysteine: a meta-analysis of the randomized trials. Am J Clin Nutr 2005; 82: 806-12
(2) The Homocysteine Studies Collaboration: Homocysteine and risk of ischaemic heart disease and stroke. A meta-analysis. JAMA 2002; 288: 2015-22
(3) Wald DS, Law M, Morris JK: Homocysteine and cardiovascular disease: evidence on causality from a meta-analysis. BMJ 2002; 325: 1-7
Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V.
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