BKK
Labormediziner rufen zu Allianz der Berufsverbände auf
Pathologie, Mikrobiologie und Radiologie. Allein im GKV-Bereich betrug der Anteil dieser Fachdisziplinen im Jahre 2003 16% des Gesamtumsatzes.
Als Ergebnis dieser Tagung wurden übereinstimmend folgende gemeinsame Zielsetzungen beschlossen: Zur Sicherung der Qualität und Wirtschaftlichkeit soll die Erbringung medizinisch-technischer Leistungen den Fachärzten vorbehalten sein, für die diese Leistungen zum Kern ihres Fachgebietes gehören. Selbstzuweisungen sollen künftig konsequent unterbunden werden. Das klare Bekenntnis zur Patientennähe und zur wohnortnahen Versorgung steht im Mittelpunkt des ärztlichen Interesses, wobei die Kooperation zwischen diagnostizierendem und behandelndem Arzt erleichtert wird und für eine optimale und kostengünstige Behandlung der Patienten sorgt. Unter allen ärztlichen Disziplinen ist die Einführung eines Qualitätsmanagements bei den methodisch-technischen Disziplinen am weitesten fortgeschritten. Die sowohl prozess- wie auch ergebnisbezogenen Qualitätskriterien müssen aber auch ausreichend honoriert und durch entsprechende Strukturen durch die KBV unterstützt werden. Nur dann können die Patienten davon auch direkt profitieren.
Fast 70 % aller ärztlichen Diagnosen beruhen auf Laborbestimmungen und werden durch diese bestätigt. Die dafür notwendigen hohen Investitionskosten verlangen Planungssicherheit, wie sie in der Laboratoriumsmedizin durch die Kostenerstattung schon realisiert ist, sagte der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski. Ähnliche Strukturen, wenn auch auf die einzelnen Fächer angepasst, müssen auch für die Nuklearmediziner, Pathologen und Radiologen gefordert werden. Gerade in dem sich ändernden Gesundheitssystem mit seinen neuen Versorgungsformen, kommt den methodisch-technischen Fächern mit ihrer hohen Innovationskraft und der schon jahrzehntelangen Erfahrung im Medizinmanagement, eine besondere Stellung zu.
„Bei uns werden Qualität, Transparenz und ärztliche Kompetenz groß geschrieben“, so der Tagungsleiter Prof. Dr. Hans Rodt. Die Labormediziner in Deutschland hätten die höchste Zertifizierungsquote. Eine aktuelle Studie des Instituts für Gesundheits-System-Forschung zeige, dass Deutschland im Vergleich zu den 14 wichtigsten Industrieländern nachweislich ein umfassendes, ein preiswertes und damit ein überdurchschnittlich leistungsfähiges Gesundheitssystem aufweise, dessen eine Stütze die methodisch-technischen Fächer sind.
Alle Vorsitzenden der Verbände setzen weiterhin auf den Dialog mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Der Leiter der Honorarabteilung der KBV, Dr. Bernhard Rochell, sagt seine Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten zu. Insbesondere sollen die Schwerpunkte Qualität und Zertifizierung in einem zukünftigen Leistungskatalog besondere Beachtung finden. Dr. Rochell hält die Zulassungsverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses für „zu langsam“ und sprach sich bei zukünftigen Innovationen für eine schnellere Vorgehensweise aus.
Berufsverband Deutscher Labormediziner
http://www.bdlev.de