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Staatliches Wettmonopol und die vermeintliche Spielsucht

Düsseldorf/Berlin – Das jetzt in Berlin vorgestellte „Jahrbuch Sucht 2006“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zeichnet ein düsteres Bild. Die Deutschen trinken zu viel Alkohol, so DHS-Geschäftsführer Rolf Hüllinghorst. Innerhalb Europas liege Deutschland beim Konsum reinen Alkohols auf Platz fünf.
Der statistische Durchschnittsdeutsche trinke im Jahr fast 116 Liter Bier, 20 Liter Wein, 3,8 Liter Schaumwein und 5,8 Liter Spirituosen. Auf die persönliche Einsicht der Bürger gibt die DHS nicht viel. Notwendig seien höhere Preise, weniger Werbung und weniger Verkaufsstellen.

Ähnliche Argumente werden bei der so genannten „Spielsucht“ vorgebracht. Verlässliche Daten lägen zwar bisher nicht vor, so die Tageszeitung Die Welt. Die Zahl der beratungs- und behandlungsbedürftigen Glücksspieler in Deutschland werde auf 110.000 bis 180.000 geschätzt. Die Umsätze auf dem Glücksspielmarkt betrugen 2004 mehr als 27 Milliarden Euro und sind damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Zuwächse gab es dagegen bei staatlichen Lotto- und Sportwetten. Kritiker befürchten, dass sich durch eine Aufhebung des staatlichen Wettmonopols der Anteil der Spielsüchtigen steigern werde.

Das staatliche Wettmonopol steht auf dem Prüfstand. Seit November 2005 verhandelt das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe darüber, ob auch private Anbieter Zugang zum lukrativen Markt der Sportwetten bekommen. Bisher sichern sich staatliche Anbieter wie Spielbanken, Lottogesellschaften und die Sportwettenfirma Oddset den Großteil der erzielten Umsätze. Lediglich vier alte Wettlizenzen aus der ehemaligen DDR sind in den Händen privater Firmen.

Der Bremer Professor für Psychologie Gerhard Meyer, der auch als Spielerberater tätig ist, setzt auf den Staat, um das vermeintliche Suchtpotenzial von Sportwetten zu begrenzen. Aus psychologischer Sicht gelte es, „übermäßige Spielanreize zu verhindern und das Wettbedürfnis der Bevölkerung in geordnete Bahnen zu lenken“. „Staatliche Kontrollen im Sinne der Einrichtung eines öffentlichen Monopols für die Veranstaltung und Vermittlung von Sportwetten stellen eine Möglichkeit dar, einer ausufernde Entwicklung entgegenzuwirken“, sagte Meyer,

Auch der Deutsche Sport Bund (DSB) will, dass alles beim Alten bleibt. Schließlich könne der deutsche Sport ohne staatliche Lottoeinnahmen gar nicht existieren. Jährlich flössen 500 Millionen Euro in die Förderung des Breiten- und Spitzensports. Außerdem profitierten Kunst und Kultur von den Geldern, die für die Haushalte von Bund und Ländern bestimmt sind. „Meiner Meinung nach ist die Argumentation des Deutschen Sport Bundes oder einzelner Vertreter der Lotteriegesellschaften sehr heuchlerisch. Sie tun gerade so, als entspräche das Wetten bei staatlichen Anbietern einer Spende für die Caritas oder Brot für die Welt. Bund und Länder haben ein massives Interesse an sprudelnden Finanzquellen und erwecken den Eindruck, als ginge es ihnen primär um den Schutz vor Spielsucht. Dann könnten ja gleich alle Glücksspiele verboten werden“, so Helmut Sürtenich, Vorstand der Stratega-Ost Beteiligungs AG http://www.stratega-ost.de. Das Düsseldorfer Unternehmen, bis zum Sommer 2005 vorwiegend im Beteiligungsgeschäft in Osteuropa, Russland und Asien tätig, ist erst vor kurzem ins Sportwettengeschäft eingestiegen und hat kürzlich die österreichische Wettcorner Software GmbH www.wettcorner.com übernommen.

Sportwetten seien eine ganz normale Dienstleistung mit einem enormen Potenzial für Deutschland. „So lange es Menschen gibt, wird es auch Arbeitssucht, Sucht nach Alkohol und Drogen, Sexsucht oder eben Spielsucht geben. Es gehört aber auch zur Wahrheit, dass bei einem Wegfall des staatlichen Wettmonopols an die 30.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Hier zu Lande wollen einige Interessenvertreter eine Art Erziehungsdiktatur errichten, um den angeblich unmündigen Bürger an die Hand zu nehmen. Meiner Meinung nach sollte auch bei Sportwetten Wettbewerb herrschen, und jeder sollte selbstverantwortlich entscheiden können, ob und wo er wettet. Dass man sich auch finanziell um die Menschen kümmern muss, die an Süchten leiden, versteht sich eigentlich von selbst und hat mit dem staatlichen Monopol nicht zu tun. Man muss sich ja nur die Werbung und Internetpräsenz des staatlichen Anbieters Oddset anschauen, um auf die Widersprüchlichkeit in der Argumentation der Besitzstandswahrer hinzuweisen. Dort kann man auf alles mögliche wetten, ohne dass einen ein Arzt, Apotheker oder Psychologe auf die schlimmen Folgen der Wettsucht hinweist“, so Sürtenich.

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