Wissenschaft

Wozu überhaupt Philosophie? Sinn und Unsinn einer Wissenschaft

Die Zweckdienlichkeit philosophische Denkens wird im Allgemeinen stark unterschätzt. Dabei füllt es eine ganz entscheidende Lücke zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und praktischer Unternehmens- und Lebensführung. Hier setzt ein Geschäftsmodell an, das seit mittlerweile rund zwanzig Jahren von einigen
wenigen akademisch ausgebildeten Philosophen unter dem zunächst erklärungsbedürftigen Begriff "Philosophische Beratung" oder auch "Philosophische Praxis" praktiziert wird. Der Philosoph Gerd B. Achenbach hatte den Terminus Anfang der 80er Jahre mit Blick auf die mangelnde Praxistauglichkeit akademischer Philosophie eingeführt und eine Einmischung der Philosophie in lebensweltliche Zusammenhänge gefordert. Es folgte auf seine Initiative hin die Gründung der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis (IGPP), sowie der Akademie Philosophische Praxis und Wirtschaft. Die Entwicklung des Gedankens einer philosophisch geprägten Beratungsleistung hat seitdem eine vielgestaltige Entwicklung erfahren und zu teils recht fragwürdigen Ausläufern geführt, die sich mehr im semi-therapeutischen Umfeld bewegen als spezifische Methoden philosophischen Denkens zu praktizieren. Abgesehen davon warten die seriösen Vertreter in Ihren jeweiligen Unternehmen mit einem dezidiert philosophischen Beratungsmodell auf, das von der begrifflich genauen ethischen Auseinandersetzung für Konzerne bis zur erkenntnistheoretischen Analyse von Unternehmenskonzepten reicht, durchaus aber auch das philosophische Gespräch mit dem Einzelnen sucht, der die Präzision seines Denkens professionell schulen will.

In Ihrem Mitte 2005 gegründeten Beratungsbetrieb vereint die Bonner Unternehmerin Renate Miethner klassische Ansätze philosophisch ausgerichteter Beratung mit einer diskussionswürdigen Anzahl bisher ungenutzter Herangehensweisen. Als Leitgedanke fungiert die Zusammenführung der unterschiedlichen Ansätze zu einer dezidiert philosophischen Methode der Beratung. Ziel ist es, ein umfassendes Beratungsmodell für Unternehmen und Privatpersonen zu etablieren, das als Orientierungsmuster für zukünftige philosophisch ausgerichtete Beratungen fungieren kann, ohne dabei die wissenschaftlichen Disziplinen zu verwischen.

Worum geht es dabei aber genau? Renate Miethner gibt zu bedenken. "Fast jeder stellt sich im Laufe seines Lebens mehr als einmal die Frage nach dem Sinn. Je nach Umstand wird diese Frage mit Begriffen wie Identitätskrise, Pubertätskrise, midlife crisis oder schlicht Sinnkrise erklärt und vom Tisch gewischt. Dabei wird zumeist verkannt, dass gerade in eben diesen Krisen das natürliche Interesse des Menschen an philosophischen Fragen zum Ausdruck kommt."

Und weiter. "Als Kind schon beginnt man, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen. Das Kind fragt unermüdlich nach dem Grund: Warum etwas gerade so ist und nicht anders, warum etwas getan werden muss und nicht gelassen werden kann, was die Ursache ist für die Ursache der Ursache der Ursache etc. In aller Regel bremsen Erwachsene dieses kindliche Hinterfragen irgendwann genervt aus und ziehen sich darauf zurück, dass dies und jenes halt so sei und immer schon so gewesen sei, und überhaupt müsse irgendwann einmal Schluss sein mit der Fragerei. In diesem beharrlichen kindlichen Warum-Fragen jedoch, dem quälenden Fragen nach Gründen, äußert sich gerade derjenige grundlegende Wissensdurst, der im Kern auch einen jeden antreibt, der sich mit Philosophie auseinandersetzt. Staunen, Neugierde, Sich-Wundern über vermeintliche Selbstverständlichkeiten, Fasziniert-Sein von Dingen, die als mysteriös empfunden werden - all dies sind Antriebe, die in gleicher Weise dem kindlichen Warum-Fragen wie auch dem Denken und Forschen des Philosophen zugrunde liegen."

Die Philosophie ist dabei erstaunlicherweise in der Lage zu sagen, welche Erwartungen und Ansprüche an mögliche Antworten auf all diese unerhörten Warum-Fragen gestellt werden können. Und sie kann dazu anleiten, entsprechende Fragen präzise und differenziert zu formulieren, so dass das Fragen selbst schon die Richtung für die Antwortsuche weist.

Philosophie soll und darf dabei nicht einem mehr oder minder kleinen Kreis von Experten exklusiv vorbehalten sein. Sie wendet sich an jeden Menschen. Philosophie ist nicht Wissenschaft um der Wissenschaft willen, sondern beschäftigt sich als "angewandte" Philosophie mit Themen oder Problemen, die jedem aus seinem alltäglichen Leben vertraut sein dürften.

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Apeiron Philosophieberatung, 2005 gegründet von der Bonner Philosophin Renate Miethner, ist ein dezidiert philosophisch ausgerichtetes Beratungsunternehmen. Renate Miethner studierte Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhems-Universität Bonn und arbeitete ausführlich über Kant und die erkenntnistheoretischen Ansätze des deutschen Idealismus.

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Apeiron Philosophieberatung
http://www.philosophieberatung.de
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