Ausbildung
Bye, bye, Hotel Mama! Studenten auf Wohnungssuche
ungewöhnliche Möglichkeiten in Betracht ziehen. Bei der Suche nach einem Dach über dem Kopf helfen Studentenwerke, aber auch private Anbieter.
Zu den besonders attraktiven Studien- und damit auch Wohnorten zählen Großstädte wie Hamburg, Frankfurt/Main und München. Dem entsprechend schwer ist es dort, eine Wohnung zu finden. Und die Mieten sind nicht selten gesalzen. Ein Blick in die interaktive Preisstatistik verrät zum Beispiel für Hamburg: Jeder Quadratmeter Wohnfläche kann gut und gerne 11 Euro kosten. Oft kommen dazu Ausgaben für Nebenkosten, Kaution, Möbel und eventuell sogar eine Maklergebühr. Auch an kleineren Studienorten sind Wohnungen oft teuer.
Vorsicht geboten ist bei unseriösen Wohnungsanzeigen. Es ist gesetzlich verboten, schon für das Versprechen, Adressen zu vermietender Wohnungen weiterzugeben, Geld zu verlangen, Gebühren dürfen erst erhoben werden, wenn ein Vertrag unterzeichnet wurde. Daher heißt es generell: Finger weg bei allen Angeboten, für die man schon im Vorfeld zur Kasse gebeten wird.
Wer Geld sparen und seine Nerven schonen möchte, sieht sich nicht nur im Kleinanzeigenteil der Zeitungen und örtlichen Anzeigenblätter um. Alternativen zur Mietwohnung vom freien und teuren Wohnungsmarkt bieten die Wohnheime der Studentenwerke. Gerade Erstsemester, die mit leichtem Gepäck und schmalem Geldbeutel ins akademische Leben starten, finden dort häufig eine bezahlbare und durchaus komfortable Unterkunft.
Die meisten Zimmer in den Hamburger Wohnheimen kosten 185 Euro Pauschalmiete und sind möbliert, die Miete beinhaltet auch die Nebenkosten, einen schnellen Internetzugang und verschiedene Freizeiteinrichtungen vom Billardtisch bis zum Fitnesscenter." Interessenten können sich ab sofort beim Studentenwerk bewerben. Ein Teil der Wohnheimplätze wird im September ausschließlich an Erstsemester-Studenten verlost.
Auch politische Stiftungen, Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder kirchliche Einrichtungen unterhalten Wohnheime für Studenten. Man sollte nicht gerade ein Polemiker gegen die Kirche sein, aber auch Protestanten, Moslems oder Konfessionslose können in ein katholisches Studentenwohnheim einziehen.
Geboten bekommen die rund 300 Bewohner des katholischen Hauses in Freiburg nicht nur ein Dach über dem Kopf: Neben dem diakonischen leistet das Wohnheim mit einem von den Bewohnern selbst organisierten Aktivitäten-Angebot auch einen sozialen Beitrag. Vor strengen Regelungen müsse niemand Angst haben. So bedeute die Vermittlung christlicher Werte zum Beispiel keinesfalls, dass Freund und Freundin nicht beieinander übernachten dürfen.
Dass sich ein Zimmer auch fast ganz ohne Geld finden lässt, beweist ein ungewöhnliches Projekt in München. "Wohnen gegen Hilfe" lautet das Motto, unter dem das Studentenwerk in Bayerns Hauptstadt und der Verein "Münchner Seniorentreff Neuhausen" Alt und Jung zusammenbringen: Senioren, denen die eigene Wohnung zu groß geworden ist, überlassen einen Teil davon einem jüngeren Wohnungssuchenden. Dieser begleicht die Miete mit Hilfsdiensten.
Als Leibeigener muss sich dabei niemand fühlen: Eigentlich geht es weniger um Dienstleistungen als um den Wunsch der Senioren, nicht alleine in der Wohnung zu sein. "Wohnen gegen Hilfe" ist dabei keine kurzfristige Notlösung: "Wenn sich ein Mitbewohnerpaar trifft, das gut zusammenpasst, hält die Sache häufig für sehr lange Zeit."
Wer trotz aller Möglichkeiten nicht rechtzeitig zum Semesteranfang fündig wird, sollte nicht verzweifeln. Wenn alle Stricke reißen, werden auch über Info-Zentrum nicht nur Privatzimmer, sondern auch Notunterkünfte in einem eigenen Quartier und in Kooperation mit den Jugendherbergen vermittelt. In anderen Städten gibt es vergleichbare Übergangslösungen.
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